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Der Geschäftsführer von Navimatix, Steffen Späthe, mit einem funkferngesteuerten Auto. Es wurde so umgebaut, dass es einen Unfallmeldestecker aufnehmen kann, der in einem richtigen Pkw in der 12-Volt-Buchse steckt. So testen die Entwickler, ob und wie die Alarmkette funktioniert. Man könne ja nicht immer ein echtes Auto vor die Wand fahren. Foto: Thorsten Büker

Jena. „Für uns ist das selbstverständlich. Wir haben keine Firmenkultur angeordnet, um einen Preis zu gewinnen“, sagte Steffen Späthe. Der Ansatz, den der Geschäftsführer von Navimatix verfolgt, ist relativ simpel: Nur wenn die Mitarbeiter ihre privaten Probleme schnell lösen könnten, wenn es gelinge, Familie und Beruf zu vereinbaren, seien auf der Arbeit kreative Höchstleistungen zu erwarten. Darauf baut die IT-Firma.

Wer bei dem Jenaer Unternehmen kauft, kauft selten von der Stange: Navimatix bietet individuelle Software-Entwicklungen an, beackert das weite Feld der Systeme, die in der Automobilbranche gefragt sind, und hilft dabei, Applikationen fürs Handy zu entwickeln. Zum Beispiel.

Aktuell kümmert sich das Team, das eine Etage im Technologie- und Innovationspark an der Moritz-von-Rohr-Straße bezogen hat, um den Bereich „connected car“: Wissend, dass das Notrufsystem eCall im kommenden Jahr in allen Neuwagen Pflicht wird, entwickelt Navimatix eine Software für einen privaten Dienstleister. Bei einem schweren Verkehrsunfall alarmiert eCall das Unternehmen, das in Europa, Asien und Nordamerika aktiv sei.
Das System übermittelt automatisch unter anderem Standortdaten, Unfallzeitpunkt und die Zahl der Insassen zu dem Callcenter. Hierfür hat das eCall-System eine Mobilfunkeinheit, einen GPS-Empfänger und einen Antennenanschluss.

Ein anderes Feld seien Navigationsgeräte. „Das Auto lernt denken“, sagt Späthe über die Zukunft für die Hersteller von Karten und die Automobilzulieferer. Dabei geht es um das Erkennen von Verkehrszeichen und der Auswertung von zum Beispiel physikalischen Daten: Schafft mein Auto bei regennasser Fahrbahn die Kurve tatsächlich mit den erlaubten 70 Stundenkilometern?

Steffen Späthe hat an der Friedrich-Schiller-Universität Informatik studiert, als er Matthias Heunecke kennenlernt. Man findet sich sympathisch, man verfolgt ähnliche Ziele, man will eine Firma gründen. Bei einem Businessplanseminar lernt das Duo Jan Rommeley kennen, heute bilden sie die Managementebene bei Navimatix ab: Kaufmännischer und Technischer Geschäftsführer sowie ein Entwicklungsleiter.

Startschuss fiel bereits im Jahr 2005
Jan Rommeley stammt aus Mühlhausen, Steffen Späthe aus Merseburg und Matthias Heunecke aus Quedlinburg. Ihr beruflicher Werdegang ist für Jena nicht untypisch, denn eigentlich kommen sie nur zum Studium in die Stadt. Nach dem Grundstudium war klar: Jena hat für das Trio eine Perspektive. 2005 gründen sie aus der Universität heraus die Firma Navimatix zunächst als GbR, erster Firmensitz sei eine Studentenbude gewesen, erinnert sich Späthe. Im März 2007 ist daraus eine GmbH geworden, die mit sechs Mitarbeitern in der Moritz-von-Rohr-Straße 1a begann. Im Gründerzentrum fanden die Jungunternehmer ideale Bedingungen, und die Geschäfte laufen gut. „Wir wachsen kontinuierlich“, sagt Späthe über das Unternehmen, in dem heute 28 Frauen und Männer arbeiten – 21 Entwickler sind darunter. „Wir sind selbstbestimmt, in unserem Unternehmen steckt kein Fremdkapital, weshalb es auch keine Einflussnahme gibt.“

Knapp ein Fünftel der Belegschaft kommt aus Ländern wie Polen, Bulgarien, Ägypten, der Ukraine oder dem Iran, auch ein paar Bayern seien darunter. „Worauf wir Wert legen? Der Mitarbeiter ist nicht austauschbar“, erklärt Späthe eine Maxime. Das heißt, es nütze dem Unternehmen nichts, wenn ein Kollege auf heißen Kohlen an seinem Arbeitsplatz sitze, nur weil daheim das Kind krank sei oder ein anders Problem sehr dränge. „Wir überzeugen mit flexiblen Arbeitszeiten, Home-Office-Möglichkeiten und einem offenen Dialog zum Management“, sagt bereits Jan Rommeley bei der Verleihung des „i-work Business Award“ Anfang Dezember.
Den erstmals vergebenen interkulturellen Unternehmenspreis der Wirtschaftsförderung Jena und der Friedrich-Schiller-Universität Jena bekam Navimatix auch für ein gutes Klima zwischen allen Mitarbeitern. Man begreife sich als Familie, weshalb Ausflüge, Wandern oder das Feiern nationaler Feiertage dazu gehörten. Dass der Yoga-Raum in dem Unternehmen auch als Gebetsraum genutzt werden könne, ist nicht unbedingt Standard in deutschen Firmen. Und für Abwechslung im Alltag sorgt auch ein Kickertisch in der Firmenküche. Die Firma bietet auch Praktika für Geflüchtete an und engagiert sich beim IT-Unterricht an Jenaer Schulen wie dem Zeiss-Gymnasium.

Das Unternehmen in Ostthüringen

  • Name: Navimatix GmbH
  • Standort: Technologie und Innovationspark Jena, Moritz-von-Rohr Straße 1a, Jena
  • Geschäftsführung: Steffen Späthe, Jan Rommeley
  • Umsatz: 1,4 Millionen Euro
  • Beschäftige: 28
  • Produkte: Produktentwicklung, Web-Applikationen, Mobile Applikationen, Software, intelligente Anwendungen im Automobilbereich, IT-Dienstleister, digitale Karten, Cloud -Anwendungen, B2B-Webportale und anderes mehr.
  • Internet: www.navimatix.de





    Der Artikel stammt aus der Ostthüringer Zeitung.

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